Du bekommst ein Kind oder wirst Vater? Herzlichen Glückwunsch! Nun werden sich all die Hersteller von Babyprodukten erfreut auf dich stürzen, um dich und dein Baby rundum auszustatten. Denn was wollen Eltern mehr, als ihrem Baby alles zu geben, was es braucht? Die Frage ist nur, ob das wirklich alles sein muss. Vielleicht tut es auch eine minimalistische Ausstattung – also eine, die nur das enthält, was wirklich wichtig ist, damit es deinem Baby (und dir) gut geht. Minimalismus mit Baby: Was daran so toll ist und wie es funktioniert, darum geht es hier.
Inhaltsverzeichnis
Warum Minimalismus bei der Babyausstattung gut ist
Was ist denn eigentlich schlimm daran, ein paar (oder viele) Sachen zu haben, die man eigentlich gar nicht braucht?
Schlimm? Na, richtig schlimm ist daran wahrscheinlich gar nichts. Jedenfalls nicht in dem Sinne, das etwas unmittelbar Schreckliches passiert. Klar, deinem Kind wird es trotzdem gut gehen.
Dinge haben Nebenwirkungen
Allerdings haben unnötige Dinge ja Nebenwirkungen, die eben so gar nicht schön sind:
- Die Anschaffung braucht Zeit. Viel Zeit. Denk nur an Produktrecherche, Einholung von Empfehlungen, Grübeln über widersprüchliche Meinungen.
- Viele Dinge machen unsicher: Was ist mit Schadstoffen? Ist dies und das pädagogisch wertvoll? Wer hat Recht, wenn alle etwas anderes sagen über Sinn und Unsinn einer Sache fürs Baby? Deine Gedanken kreisen um solche Themen. (Jedenfalls dann, wenn du der Typ für solche Gedankenkreisel bist, weil du alles richtig machen willst. Und das wollen wir doch eigentlich alle – besonders wenn es ums Baby geht. Ich kann ein Lied davon singen.)
- Die Dinge kosten Geld. Für Geld muss gearbeitet werden – das kostet wieder Zeit und eventuell Nerven.
- Die Dinge brauchen Platz. Vielleicht brauchst du extra mehr Stauraum für sie. Der kostet wieder Geld. Und (damit) Zeit.
- Und all die Dinge wollen benutzt werden (sonst gibt’s vielleicht ein schlechtes Gewissen, war ja schließlich teuer).
- Außerdem muss man sie ständig wegräumen.

Und nun: Vorhang auf für Minimalismus mit Baby
Vorhang auf dafür, die unnötigen Dinge wegzulassen, um sich auf das zu konzentrieren, was im Leben wirklich wichtig ist.

Und was das ist, das entscheidest du. Und du entscheidest auch, was du für dein Baby brauchst.
Natürlich ist das nicht so einfach, wenn man noch nie ein Baby hatte. Deshalb (und weil es viel, viel Geld bringt) will dir ja jeder erzählen, was du alles brauchst.
Es passiert Gutes
Wenn du dich aber trotzdem für Minimalismus mit Baby entscheidest, nämlich dass du weniger Dinge für dein Kind brauchst, als alle sagen, passiert Gutes:
- Du musst dich weniger in Geschäften herumtreiben,
- du musst weniger Geld ausgeben,
- du musst weniger herumrecherchieren und sparst dadurch nochmal Zeit.
- Du sparst dir die Unsicherheit über Sinn und Unsinn von Produkten, weil du dich auf deine eigene Einschätzung verlassen kannst.
- Und du hast weniger Kram bei dir zuhause herumliegen.
Und das Allerallertollste ist: Deinem Baby geht es trotzdem gut.
Wahrscheinlich sogar noch besser.
Denn es muss nicht im Kinderwagen bei H+M oder im Babymarkt herumgeschoben werden, sondern bekommt die frische Luft im Park.
Es muss sich nicht von Bergen knallbunten Spielzeugs überfordern lassen, sondern kann sich auf eins konzentrieren.
Und dieses eine reicht ihm Mama oder Papa und schaut ihm dabei in die Augen, denn die sind gerade nicht mit Online-Shopping beschäftigt.
Und – nicht zu vergessen – dein Kind lernt so von Anfang an, dass es reicht, die Dinge zu haben, die einen echten Wert haben. Die wichtig sind im Leben. Das wird ihm später ungemein helfen.
Also, es lebe die minimalistische Babyausstattung!
(Falls du noch mehr über die Vorteile von Minimalismus im Allgemeinen lesen willst, klick hier.)

Die fünf Grundregeln für einen minimalistischen Start mit Baby
So vielfältig die für Babys angebotenen Produkte sind, so vielfältig sind natürlich auch die Eltern. Mindestens! Die Vorlieben, Werte, Einstellungen sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Manche finden Produkt X von vornherein unentbehrlich, manche vollkommen unnötig.
Für deine ganz persönliche Entscheidung über Anschaffungen empfehle ich dir diese fünf Grundregeln.

Grundregel 1: Immer hinterfragen
Übernimm nicht ungefragt die Meinung und Empfehlung von irgendwelchen Leuten. Und erst recht nicht die „Meinung“ der Werbung von irgendwelchen Babyartikelherstellern oder Verkäufer*innen im Geschäft. Klingt logisch. Ich weiß, dass das schwer umzusetzen ist, wenn man selber nicht so sicher ist. Trotzdem ist es die erste Grundregel.
Grundregel 2: Hör auf dich und deine Werte
Wir alle lassen uns eigentlich von unseren Werten leiten. Manchmal ignorieren wir sie aber dann doch, und das fühlt sich am Ende dann doof an.
Wenn dir bestimmte Werte wichtig sind, berücksichtige sie bei deiner Entscheidung. Hör auf dich. Nur dann wird es damit enden, dass nur die Dinge in dein Leben kommen, die dir wirklich wichtig sind.
Beispiel: Wenn es dir wichtig ist, dass dein Baby mit besonders viel Körperkontakt ins Leben startet, schau – für den Anfang – eher in Richtung Babytrage als zum Kinderwagen.
Grundregel 3: Frag eine Vertrauensperson
Bist du bei Themen mangels Erfahrung unsicher, die dir unheimlich wichtig vorkommen, suche dir eine (!) kompetente (!) Person, der du absolut vertraust, und frag sie um Rat. Ein/e babyerfahrene/r Freund/in, die Hebamme, … mehr fallen mir schon nicht ein. Vielleicht noch deine eigenen Eltern.
Grundregel 4: Klein anfangen
Wenn du trotz der ersten drei Grundregeln immer noch unsicher bist, ob du ein Produkt wirklich brauchst, entscheide dich dagegen.
Fang – anschaffungsmäßig – klein an, kauf es erstmal nicht. Es gibt immer noch die Möglichkeit, es kurzfristig irgendwo herzukriegen, wenn du merkst, dass du das Ding XY wirklich vermisst.
(Tipp: Wenn dich das Erstmal-nicht-kaufen total nervös macht, kannst du ja vorab schon mal entscheiden, welches Modell es dann sein soll und wo du es dann herkriegen wirst, im Fall eines Falles.)
Grundregel 5: Sei nett zu dir
Ärgere dich nicht, wenn dir die Entscheidungen schwer fallen oder wenn du doch etwas kaufst, weil du es einfach nicht schaffst, es nicht zu kaufen. Obwohl du es wolltest.
Es ist für uns alle schwierig, sich gegen die Empfehlungen anderer zu stellen. Es ist im Menschen eingebaut, sich wie andere Menschen zu verhalten. Das gibt ein sicheres Gefühl. Also, sei nachsichtig mit dir.
Und vor allem: Klopf dir zwischendurch mal gebührend auf die Schulter!
Dein nächster Schritt
Deine minimalistische Babyausstattung wirst du schnell zusammen haben. Es ist nicht viel.
Bitte genießen!
Du gewinnst so Unmengen an Zeit, die du damit verbringen kannst, die Schwangerschaft zu genießen (wenn möglich, ich wünsche dir, dass sie dich (oder deine Frau und damit auch dich…) nicht so ärgert), Käffchen zu trinken, oder – wenn du auch sonst unheimlich viel zu tun hast – einfach weniger Stress zu haben.

Freu dich über den Gedanken, dass du dir nicht die Wohnung zukrempelst, nur weil ihr bald eine/r mehr seid.
Freu dich über den Gedanken, dass du deinem Baby gleich von Anfang an beibringen wirst, wie es im Leben zwischen wichtigen und unwichtigen Dingen unterscheiden kann. Das ist in unserer heutigen Welt so ein großes Geschenk!
Und freu dich, dass dein Kindelein nicht mit einem riesigen ressourcenvernichtenden Fußabdruck ins Leben starten muss (den 100 unnötige Produkte verursacht hätten), viel größer als das echte, minikleine, herzerweichend niedliche Füßchen. (Noch besser und gleichzeitig billiger wird es übrigens, wenn du gebraucht kaufst. Total unproblematisch möglich bei Babysachen!)
Einkaufsliste gefällig?
Hier kommst du zu meinem Artikel Was braucht man für ein Baby am Anfang wirklich – und was nicht? Deine Liste für die minimalistische Babyausstattung (mit PDF-Download). Der enthält eine komplette Liste für die minimalistische Babyausstattung. Dann hast du deine Einkaufsliste schon fertig und Tipps und Tricks dazu.
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Deine Minimalismus-Reise fortsetzen
Wenn du auch dagegen angehen willst, dass immer neuer Kram zu dir kommt (im Allgemeinen, nicht nur für Babykram), ist mein Starter-Email-Kurs etwas für dich: Da geht es genau darum, eine unsichtbare Schranke zu bauen, die neuen unwichtigen Kram in deinem Zuhause verhindert.

Ich wünsche dir und euch einen wunderwunderwunderbaren Start in euer gemeinsames Leben!
Ich danke dir für deine wertvolle Zeit und Aufmerksamkeit.
Deine Birte
PS: Bildnachweis
- Bild der Babyfüße von sherwood auf Pixabay.
- Bild mit Vorhang von StockSnap auf Pixabay.
- Bild des Schachspielers von Michal Jarmoluk auf Pixabay.
- Bild der Teetasse von Myriam Zilles auf Pixabay.